Sammlung Dursch geht „online“ | Unser Rottweil
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Sammlung Dursch geht „online“

Da staunt der Dekan nicht schlecht: Sammlung Dursch geht „online“

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Dominikanermuseum stellt Video über mittelalterliche Kunstsammlung ins Netz

Schauspieler Thomas Giegerich schlüpft in die Rolle des Dekans Dr. Johann Georg Martin Dursch, Schöpfer der gleichnamigen Sammlung im Rottweiler Dominikanermuseum mit bedeutenden Werken mittelalterlicher Sakralkunst (Foto: Stadt Rottweil).Ein Museumsbesuch vor Ort bietet den Reiz des Originals, der durch nichts zu ersetzen ist. Nichtsdestotrotz haben auch die Rottweiler Museen Inhalte digitalisiert. So sind beispielsweise die „Sammlung Dursch“ sowie ausgewählte Sammlungsbestände des Stadtmuseums schon seit längerem bei „museumdigital“, einer bundesweiten Plattform für Museen und deren Sammlungen, eingestellt.

„Als im Frühjahr 2020 die Museen pandemiebedingt geschlossen wurden, stand jedoch fest, dass auch unsere Rottweiler Häuser sich über das bisherige Maß hinaus digital präsentieren möchten“, so Martina Meyr. Einige weiter Bausteine zur Digitalisierung der Museen wurden daher im Frühjahr geplant und umgesetzt. Das größte Projekt war dabei ein kleiner Spielfilm mit einer Zeitreise durch die „Sammlung Dursch“. Dekan Dursch, Sammler gotischer Sakralkunst, besucht darin nach rund 140 Jahren seine alte Sammlung wieder, die jedoch nicht mehr in der Lorenzkapelle, sondern völlig neu aufgestellt im Dominikanermuseum zu finden ist.

Der Schauspieler Thomas Giegerich, der schon mehrfach auf der Bühne des Zimmertheaters stand, übernahm den Part des Dekans. Er trifft auf der Suche nach seinen Objekten auf Museumsleiterin Martina Meyr, die ihm das Konzept der Ausstellung erläutert und erstmals als Schauspielerin zu sehen ist. Erstaunt zeigt er sich über viele Parallelen, aber auch Unterschiede zu seiner eigenen Aufstellung. „Der Film erzählt von der Begeisterung des Pfarrers und Sammlers für die Objekte, gibt Einblicke in die wechselvolle Vergangenheit einiger Skulpturen und die 2019 eröffnete Ausstellung mit neuer Konzeption im Dominikanermuseum“, berichtet Meyr. So soll dieser Einblick Lust machen, das Museum zu besuchen und einige Hintergründe zum Konzept und zu einzelnen Werken zu erfahren. Auch wenn das Dominikanermuseum nach dem Lockdown wieder geöffnet hat, wird der Film daher eine Ergänzung zum Ausstellungsbesuch sein.

Entstanden ist der Film in Zusammenarbeit mit der Rottweiler Werbeagentur hugger_gestaltung. „Wir haben mit viel Engagement bei geringem Aufwand ein tolles Corona-Projekt inszeniert. Im leeren Dominikanermuseums, ohne Besucher, ohne Geräusche, in einer ganz besonderen Atmosphäre“, berichtet Agentur-Inhaber Frank H. Hugger. „Für mich waren das unvergessliche Wochen und es war schön miterleben zu dürfen ,wie aus dem ersten gemeinsamen Brainstorming in der Sammlung Dursch, über die Auswahl der Skulpturen, das Schreiben des Storyboards und alle weiteren Schritte das ganze Filmprojekt entstand und zum Leben erweckt wurde.“

„Johann Georg Martin Dursch sammelte aus der Überzeugung, dass diese Kunstwerke, die nicht mehr in Kirchen verwendet wurden und teilweise dem Verfall übergeben waren, für die Nachwelt erhalten bleiben sollten. Zudem war er von den religiösen Inhalten begeistert und sah darin Vorbilder für die sakrale Kunst seiner Zeit“, so Meyr. Es war ihm auch ein großes Anliegen, seinen Zeitgenossen einen musealen Zugang zu den Kunstwerken des späten Mittelalters zu bieten. Nachdem seine Ehinger Wohnung zu klein wurde, wich er auf ein altes Landhaus aus. Ab 1844 richtete er eine erste Dauerausstellung in der ehemaligen Kapuzinerkirche in Wurmlingen ein. Nach Durschs Umzug nach Rottweil bezogen die Objekte ihr Domizil in der Lorenzkapelle, wo sie bis 1991 in mehrfach umgebauten Ausstellungen zu sehen waren. Seither sind sie im damals neugebauten Dominikanermuseum ausgestellt. Die Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“ ist Zweigmuseums des Landesmuseums Württemberg und wurde in Kooperation zwischen Stadt und Land neu gestaltet. Sie ist seit einem Jahr wieder geöffnet und konnte leider in den letzten Monaten nicht besucht werden. Mit ihren rund 180 teils mehrteiligen Objekten aus der Zeit des späten 13. bis frühen 17. Jahrhunderts ist die Sammlung– neben der Skulpturensammlung des Landesmuseums Württemberg – das wichtigste Ensemble spätmittelalterlicher Skulpturen schwäbischer Herkunft und Rottweil gehört somit zu den bedeutendsten Ausstellungsstätte gotischer Skulpturen.